





Nachtfalter ganz nah auf der Veranstaltung der HGON
Es herrschten spätsommerliche Bedingungen am Abend des 9. September zur Veranstaltung „Nachtschwärmer und andere Lichtgestalten“. Bei 21 Grad und trockenem Wetter baute unser Nachfalterexperte Elias Barnickel auf einer Obstwiese am Kelkheimer Schwimmbad seinen Leuchtturm auf, der mithilfe von UV-Licht Nachfalter anlocken sollte. Während des Aufbaus waren bereits die ersten Fledermäuse am Waldrand unterwegs, die mit einem Fledermausdetektor belauscht wurden.
Die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen spezielle UV-Brillen, um die Augen vor dem Licht zu schützen. Nach zögerlichem Beginn kamen die ersten Insekten ans Licht, z.B. eine Pyramideneule, eine Hausmutter sowie weitere Spinner und Spanner. Auch einige Wanzen und eine Eintagsfliege konnte der lockenden Wirkung des Turms nicht widerstehen. Elias Barnickel erzählte Details aus der Lebensweise der Falter und identifizierte die beobachteten Tiere.
(Text und Fotos: Michael Orf)
Pflegearbeiten auf Naturschutzgrundstücken der HGON in Kelkheim am 23. September
Bei herbstlichen Bedingungen stand die Pflege der städtischen Teich-Grundstücke im Kelkheimer Schmiehbachtal auf dem Programm der HGON Kelkheim. An den Teichen wachsen von den Seiten die Brombeeren bis an die Teichufer und müssen jährlich zurückgeschnitten werden. Gehölze wie Kirschbäume, Erlen und andere Bäume wollen auch immer dem Wasser näherkommen und müssen gekürzt werden.
Das größte Problem war der sehr geringe Wasserstand im oberen Teich, da der Zufluss vom Schmiehbach nicht mehr funktionierte. Nach kleineren Reparaturen am Zufluss floss das Wasser aber wieder in den Teich, so dass die Versorgung für den nächsten Winter gewährleistet ist. Für einige Amphibien wie Gras- und Wasserfrösche und Molche sowie viele Insektenarten bieten die Teiche in der Bachaue einen idealen Lebensraum.
(Bericht und Fotos: Michael Orf)
Erfolgreiche Brut von Bienenfressern im Main-Taunus-Kreis
„Sie wirken zu bunt für eine heimische Vogelart und eigentlich kommen sie auch aus dem Mittelmeerraum. Die Rede ist von Bienenfressern, die dieses Jahr erfolgreich im Main-Taunus-Kreis gebrütet haben. Seit einigen Jahren breitet sich diese Art, die ihre Brutröhren in Erdwände gräbt und eigentlich in Südeuropa zu Hause ist, auch weiter in Deutschland aus. Bereits 2014 hatten wir einmalig ein Brut im Abbaugebiet der Weilbacher Kiesgrube und dieses Jahr hat erneut ein Paar, dieses Mal im Naturschutzgebiet Weilbacher Kiesgruben bei uns gebrütet.
Am 18. Mai wurde die Art erstmalig dort beobachtet, erst zwei Vögel, später bis zu vier Vögeln. Ein Paar suchte sich dann den geschützten Bereich im Naturschutzgebiet zur Anlage einer Röhre in einer Steilwand aus. Da der Standort sich in der Nähe eines Wanderwegs befand, die Vögel sehr scheu waren und bei herannahenden Spaziergängern die Röhre nicht mehr anflogen, wurde die Brut geheim gehalten. Am 27. Juli sind die ersten Jungvögel ausgeflogen, bis vor Kurzem waren vier Jungvögel im Schutzgebiet zu sehen. Damit folgen die Bienenfresser dem Trend anderer wärmeliebender Vogelarten, die sich bei uns ansiedeln – wie z.B. dem Orpheusspötter, mit mindestens 10 Brutpaaren im MTK.
(Fotos: Stefan Dröse; Informationen zur Brut: Stefan Dröse, Kathrin Montag und Bo Bauer)
Bei der Schmetterlingsexkursion in das Natura-2000-Artenschutzgebiet „Wiesen im Süßen Gründchen bei Neuenhain“ spielte das Wetter gerade noch rechtzeitig mit. Es kamen mehr als 30 interessierte Besucher . Nur die Objekte der Begierde, die Falter „Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling“, hielten sich bei leichtem Wind zurück, so dass nur einzelne Exemplare der Ameisenbläulinge, Großes Ochsenauge, Hauhechelbläulinge und Kohlweißlinge beobachtet werden konnten.
Dipl.-Biologe Matthias Fehlow schilderte die immer wieder spannende Symbiose zwischen speziellen Ameisen, Großem Wiesenknopf und den stark gefährdeten Faltern (Foto: Klemens Fischer, NABU).
Am Samstag den 6. Mai war es wieder soweit, die 20. Austragung des Birdrace fand statt. Mit dabei ein Team der HGON Kelkheim, die bereits vor 20 Jahren beim ersten Birdrace in Deutschland teilnahmen.
Bei einem Birdrace rennen nicht die Vögel, sondern die Beobachter hinter selbigen her: Die Teilnehmer versuchen, innerhalb eines Tages so viele Vogelarten wie möglich zu sehen oder zu hören. Vorab wird vereinbart, innerhalb welcher Grenzen beobachtet wird. Gezählt werden darf jede gesehene oder gehörte Vogelart, sofern sie sicher bestimmt wurde. Bei der 20. Austragung traten bundesweit über 1.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an.
Das Team der HGON Kelkheim mit Elias Barnickel, Bastian Mayer, Matthias Fehlow, Mathias Stein und Michael Orf (sowie Oliver Conz als Verstärkung) war am Samstag zwischen 4:30 Uhr und 24 Uhr im Main-Taunus-Kreis unterwegs. Die erste Art war um 4:02 Uhr ein singender Gartenrotschwanz in Kelkheim, die letzte Art überfliegende Regenbrachvögel um 23:51 Uhr in Hochheim. Insgesamt konnten 115 Arten im MTK beobachten (oder gehört) werden, ein neuer Rekord für den MTK. Dazu beigetragen haben der späte Termin im Mai, an dem fast alle Arten aus dem Winterquartier zurück waren, gutes Wetter und etwas Glück. Außerdem gab es dieses Jahr die Regel, dass nicht nur zusammen im Team, sondern auch alleine beobachtet werden konnte, also konnten sich die Beobachter in den Randstunden aufteilen und größere Flächen absuchen.
Für das Catering sorgten Barbara Hudec und Barbara Dodenhöft, so dass gegen Mittag an der Eddersheimer Staustufe ein üppiges Mal eingenommen werden konnte. Zudem spendete Barbara Hudec 1€ für jede beobachtete Art, weil durch das Birdrace auch Sponsoring für Naturschutzprojekte betrieben wird.
Highlights waren ein durchziehender Wespenbussard südlich der Deponie, ein überfliegender Bienenfresser und 3 rufende Wendehälse östlich Hofheim (durch Hinweis von Kathrin Montag). Ebenfalls an der Deponie rastete ein Bruchwasserläufer. An einer Scheune in Eddersheim konnte am späten Abend seit Jahren endlich mal wieder eine Schleiereule während des Birdrace beobachtet werden. Durch die Vorarbeit von Oliver Conz waren die Kleinspechte und Habichte im Schmiehbachtal „eine sichere Bank“.
Elias Barnickel, der durch ein krankes Kind verhindert erst am späten Abend ins Rennen einstieg, fand im Dunkeln noch ein Rebhuhn und schoss gegen 23:51 Uhr buchstäblich den Vogel ab, als er über der Hochheimer Kiesgrube die Zugrufe von überfliegenden Regenbrachvögeln feststellte.
Für die Teilnehmer steht fest: Nach dem Birdrace ist vor dem Birdrace, das 2024 am 4. Mai stattfinden wird.
Gerne auch mit mehr Konkurrenz im Landkreis, andere Teilnehmer oder Teams sind mehr als willkommen.
Hier eine Übersicht der beobachteten Arten:
https://birdrace.dda-web.de/arten/jahr/2023/kreis/4221
(Bericht von Michael Orf, Kelkheim)
Das gemeinsame Veranstaltungsprogramm von HGON und NABU im Main-Taunuskreis bietet für Naturinteressierte wieder viele Exkursionen und Vorträge. (Bild: Vogel des Jahres 2023 „Braunkehlchen“, Foto: NABU/Maik Sommerhage)
Der Flyer mit den Terminen kann hier heruntergeladen werden:
Weitere Informationen zu den jeweiligen Terminen finden Sie hier unter dem Menu-Punkt „Veranstaltungen“
Bei der Losziehung vom 30.9.2022 der Umweltlotterie GENAU gewann das Projekt „Amphibienteiche “ des NABU Main-Taunus e.V.. Mit dem Gewinn von 5000 Euro werden auf eigenen oder kommunalen Flächen im Main-Taunus-Kreis mehrere Amphibien-Teiche angelegt, die sich entweder mit Grundwasser oder sogenanntem Hangwasser befüllen lassen.
Seit Jahren setzen wir uns gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises für den Schutz der seltenen Schmetterlingsarten Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling ein. Trotz der Schutzmaßnahmen gehen in den letzten Jahren die Bestände dieser Schmetterlinge stark zurück. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, wird sogar das Aussterben des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings in unserer Region befürchtet. In diesem Zusammenhang gab es am 2. August 2022 im Schmetterlingsschutzgebiet „Wiesen im Süßen Gründchen bei Neuenhain“ einen Pressetermin. Hierüber wurde ausführlich in der Presse berichtet; z.B. auch in der Bad Sodener Zeitung vom 10.8.2022 (der Artikel steht hier als PDF-Datei zum Download zur Verfügung):
Ameisenbläuling_BSZ_2022-08-10
Mitglieder unseres Arbeitskreises kümmern sich seit über 25 Jahren um Eulen und insbesondere um Steinkäuze. Neben der Betreuung von Nisthilfen findet alljährlich eine „Volkszählung“ der Steinkäuze statt, bei der die Jungvögel auch beringt werden. 2022 brüteten in den Nisthilfen 53 Steinkauz-Brutpaare im MTK; allerdings war der Bruterfolg mit 141 Jungvögeln ca. 10 % geringer als im Vorjahr. Ein ausführlicher Bericht über die Brutsaison der Eulen im MTK siehe nachstehende Pressemitteilung:
Pressemitteilung Steinkauz 2022 08
junger Steinkauz (Foto: Mandy Pastohr)
junger Steinkauz nach der Beringung (Foto; Kathrin Montag)
Die Einladungen zu den Mitgliederversammlungen des NABU-Kreisverbands erfolgten bisher per Brief. Um die hierfür nicht unerheblichen Kosten und den Arbeitsaufwand zu sparen und stattdessen sinnvoller für Naturschutzaktivitäten zu nutzen, wird die Einladung zu den Mitgliederversammlungen künftig nicht mehr per Brief, sondern über diese Homepage veröffentlicht. Hierzu wurde in der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 18.11.2021 eine entsprechende Satzungsänderung beschlossen. Die Satzung in der Fassung vom 18.11.2021 kann hier heruntergeladen werden: