
Im Rahmen der hessenweiten Veranstaltungsreihe der HGON „Gemeinsam Vogelzug erleben“ trafen sich 10 Beobachterinnen und Beobachter unter der Führung von Nadine Mages und Matthias Fehlow am 5.10. am Seyenberg in Eppstein-Bremthal.
Los ging es bei 7°C um 7.45 Uhr und bald zogen kleinere Gruppen von Singvögeln über das Tal auf die Gruppe zu und verschwanden dann in südlicher oder südöstlicher Richtung hinter den Bäumen. Neben Buchfinken, Wiesenpiepern und Bachstelzen waren vereinzelt Heckenbraunelle, Bergfinken (bestimmt am typischen Zugruf) und Rotmilane zu beobachten.
Matthias und Nadine stellte die wissenschaftliche Zugvogelbeobachtung vor, dabei werden die sicher ziehenden Vogelarten an Aussehen, Flugweise und Rufen bestimmt und in 15min-Abschnitten gezählt. Zum Beispiel gehört der Star zu den schnell und geradlinig fliegenden Arten, der Wiesenpieper dagegen ist deutlich langsamer unterwegs und wirkt immer etwas unentschlossen. Die ebenfalls beobachteten Sperber, Turmfalken, Kolkraben und etliche andere beobachtete Arten gehörten vermutlich zur lokalen Population, die es an diesem Tag nicht in wärmere Gefilde trieb.
Neben HGONlern aus unserem Arbeitskreis nutzten auch Personen aus Nachbarlandkreisen die Möglichkeit, aus erster Hand etwas über den Vogelzug zu lernen. Der Wettervorhersage zum Trotz war es meist trocken und teilweise sogar sonnig. Den Drang der Zugvögel, in den wärmeren Süden zu fliegen, konnte aber trotzdem alle nachvollziehen.
Gegen 11.15 Uhr endete nach 3,5 Stunden die Veranstaltung, bis dahin wurden 1.886 Individuen gezählt, die bei weitem häufigste Art war mit über 1.700 Individuen der Buchfink.
Obstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Um solch einen Lebensraum zu erhalten und vor der Verbuschung zu bewahren, mähen wir unsere Obstwiese in Neuenhain 1x jährlich und tragen das Mähgut ab. Die Mahd erfolgt mit einer Motorsense – möglichst mit einer Schnitthöhe von ca. 10 cm. Dadurch wird eine durch die Mahd verursache Gefährdung der in der Wiese lebenden Tiere – insbesondere der Insekten – gemildert.
Im Oktober vergangenen Jahres berichteten wir über unser Schleiereulenprojekt. Jetzt geht es weiter!
Am 11.6. war es auf Pauls Bauernhof in Wallau soweit. Michael Orf und Patrick Schorn von der HGON hatten während der Erdbeerernte einen Termin am Bauernhof. Mit Hilfe der Mitarbeiter des Bauernhofs wurde eine Nisthilfe mit einem Gabelstapler bis unter die Decke gehoben und auf einem Lagerregal platziert. Der Einflug ist über einen kleinen Durchbruch in der Außenmauer möglich, so dass die Eule direkt in den Kasten gelangen kann. Es wurde noch etwas Einstreu im Kasten platziert, um eine bequeme Unterlage zu bieten, dann war die Nisthilfe eingerichtet.
Erste Ergebnisse der Beringer für die Steinkäuze im MTK zeigen, dass die Anzahl der Brutpaare mindestens konstant ist; allerdings ist die durchschnittliche Anzahl der Jungvögel pro Brut geringer als im Vorjahr. Es gibt nur noch wenige 5er- und 4er-Bruten. Grund dürfte die geringere Nahrungsverfügbarkeit sein. Da viele Wiesen wegen des regnerischen Wetters der letzten Wochen nicht gemäht wurden, erschwert das hohe Gras die Nahrungssuche.
Das Foto von Nadine Mages mit den vier Jungvögeln wurde anlässlich einer Steinkauzberingung am 1. Juni in Bad Soden-Altenhain aufgenommen und ließ uns zunächst auf eine etwa gleiche Anzahl junger Steinkäuze hoffen wie im Vorjahr.
Der Arbeitskreis von HGON & NABU im MTK pflegt bei Diedenbergen zusammen mit einem Landwirt eine artenreiche Wiese mit Tümpel. Hier ist dank unseres Einsatzes ein wertvoller Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger entstanden.
Bevor die „Natur erwacht“ beenden wir unsere Arbeitseinsätze am Tümpel, um Rohrweihe und Wasservögel während der Brut nicht zu stören.
Auf den letzten Drücker vor der Brut- und Setzzeit konnten wir gemeinsam mit dem OGV-Altenhain auf der Streuobstwiese des NABU Main-Taunus im Altenhainer Tal „Ordnung schaffen“ für Flora und Fauna. Dies ist wichtig, um das Areal nicht verbuschen zu lassen und um den artenreichen Lebensraum zu erhalten.
Das gemeinsame Veranstaltungsprogramm von HGON und NABU im Main-Taunuskreis bietet für Naturinteressierte wieder viele Exkursionen und Vorträge.
Der Flyer mit den Terminen kann über die Seite „Downloads“ hier heruntergeladen werden.
Weitere Informationen zu den jeweiligen Terminen gibt es unter dem Menu-Punkt „Veranstaltungen“.
Die aktuelle Bestandserhebung für das Jahr 2024 über die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge im MTK legen leider den Schluss nahe, dass der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling im gesamten MTK ausgestorben ist. Das letzte Exemplar im MTK konnte 2023 im Süßen Gründchen bei Neuenhain registriert werden – vor 10 Jahren wurden dort noch fast 300 dieser schönen Schmetterlinge gezählt. Vermutet wird, dass dies mit Bestandsveränderungen der Wirtsameisen in Folge der in den letzten 6 Jahren extrem heißen Sommer zusammenhängt. Die Bestandserhebung 2024 sowie ein Bericht hierüber in der „Bad Sodener Woche“ können über unsere Download-Seite heruntergeladen werden.
Bei dem schönen trockenen Winterwetter und obendrein noch Sonnenschein gehen die Arbeiten auf unseren Streuobstwiesen weiter. Wir haben den Astschnitt genutzt, um am benachbarten Reptilienhabitat den Totholzhaufen zu vergrößern. Eidechsen lieben als Versteckmöglichkeiten halt die Unordnung!
Im Rahmen eines GENAU-Projektes der HGON bringt das Team um Peter Juffernholz in landwirtschaftlichen Gebäuden im MTK Nisthilfen für Schleiereulen und andere Vogelarten an. Jetzt wurde auch der Oberfeldhof in Hochheim-Massenheim von Familie Henning für die Eulen hergerichtet.
Mit tatkräftiger Hilfe von Jürgen Becht, Paul-Martin Kolt und Manfred Wiener war es Anfang Oktober soweit. Der über dem Pferdestall liegende Dachboden war als idealer Standort ausgeguckt worden. Nach dem Durchbruch durch die Außenmauer wurde eine speziell angefertigte Konsole angebracht, auf der der Kasten montiert wurde. Aufgrund der Höhe des Ausfluglochs musste ein Hubsteiger zur Hilfe genommen werden. Gleichzeitig wurde auf der anderen Gebäudeseite ein Falkenkasten angebracht.
Bereits vor einigen Monaten sorgten Mitglieder des NABU Diedenbergen mit Kunstnestern für Rauchschwalben für „stabile Unterlagen“ im Pferdestall. Jetzt können die Eulen kommen. In diesem Jahr hat es im MTK wieder mindestens 6 Brutpaare der Schleiereulen gegeben. Wir hoffen, dass die Jungvögel gut durch den Winter kommen und nächstes Jahr vielleicht einen der neuen Kästen besiedeln.
(Bericht von Michael Orf)