Rohrweihenbrut gerettet!
Einer aufmerksamen Jägerin ist zu verdanken, dass die Brut eines Rohrweihenpärchens in einem Getreideacker an der Hochheimer Oststadt nicht aus Versehen zunichte gemacht wurde. Ende Juli 2005 hatte der Hund der Jägerin das Nest eines Rohrweihenpärchens aufgespürt. Sofort informierte sie den betroffenen Landwirt, Horst Vogt (HGON) und die untere Naturschutzbehörde, damit die Brut nicht dem Sensenmann in Gestalt eines Mähdreschers zum Opfer fiel.
Ein Ortstermin mit dem betroffenen Landwirt zeigte, dass sich die Rohrweihen einen Bereich im Acker ausgewählt hatten, in dem ein großer Teil des Getreides am Boden lag. In einer der wenigen aufrechten Stellen hatten sich die jungen Rohrweihen versteckt. Es wurden vier Junge unterschiedlichen Alters gezählt.
In Anlehnung an die Empfehlungen des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV), der bereits mehrere Projekte mit in Getreideäckern brütenden Weihen betreut hatte, wurde ein Quadrat mit 20 m Kantenlänge um den Brutplatz markiert. Dieses sollte gleich nach der Ernte mit einem Elektrozaun gesichert werden, damit die Brut vor Füchsen und Hunden geschützt ist. Dem Landwirt wurde eine Entschädigung für den Ernteausfall sowie den erhöhten Arbeitsaufwand zugesagt. Bleibt abzuwarten, ob sich zukünftig wieder Rohrweihen in diesem Gebiet niederlassen.
(Text: Katja Fuhr-Boßdorf)