





Was einst durch den ehemaligen Umlandverband Frankfurt als Durchgrünung im Siedlungsbereich erhalten werden sollte (siehe Beitragsbild), zählt heute oft nicht mehr. In Salami-Taktik werden Natur-Oasen zu Gunsten von Bauvorhaben geopfert. So z.B. auch in Eppstein-Brehmtal. Mitten im Ort liegt eine ca. 1,0 Hektar große Grünfläche, die aus einer weitgehend undurchdringlichen Wildnis aus Sträuchern und Bäumen besteht. Diese Grünbestände besitzen aus artenschutzrechtlicher Sicht eine hohe Wertigkeit. Hier finden sich eine ungewöhnlich große Artenvielfalt mit vielen Brutplätzen für Vögel und in steilen steinigen Bereichen (daher wohl der Name Steinkaut) finden Eidechsen und andere Reptilien einen für sie idealen Lebensraum. Diese Naturschätze versuchen wir von HGON und NABU sowie andere Naturschutzverbände durch Öffentlichkeitsarbeit und Stellungnahmen im Rahmen der Bauleitplanung der Stadt Eppstein zu erhalten.
Ende 2012 konnte unser NABU-Kreisverband ein nicht mehr genutztes Freizeitgrundstück am Rande des Fauna-Flora-Habitats „Wiesen im Süßen Gründchen bei Neuenhain“ günstig erwerben. Nach Entfernung der Umzäunung und Abriss der illegal gebauten Hütte entwickelte sich die Fläche durch Anlage einer Altholzinsel und extensive Wiesenpflege durch den NABU Bad Soden inzwischen zu einem Biotop für Eidechsen und andere Reptilien. Dieses Biotop wurde nun durch Einbringung einer ca. 30 qm großen Sandkuhle für Erdbienen mit zwei Steinhaufen für Eidechsen weiter aufgewertet.
Es lohnt sich, mit offenen Augen und Ohren sowie mit Fernglas und Fotoapparat unterwegs zu sein. Am 5. November ist es Kathrin Montag bei einem Spaziergang durch die Bauerlöcher Wiesen bei Hofheim gelungen, den ersten Nachweis des sehr seltenen Waldpiepers in Hessen zu dokumentieren. Ihr Bericht über diese sensationelle Entdeckung kann hier nachgelesen werden:
Insgesamt setzt sich der leicht positive Trend bei den Steinkauzbruten fort. 2021 konnten 70 Brutpaare mit insgesamt 165 Jungvögeln gezählt werden. 133 Jungvögel wurden beringt (siehe Foto). Einzelheiten siehe nachfolgenden Bericht von Kathrin Montag:
Erfreuliches kann auch für die sonstigen Eulen (Schleiereule, Uhu, Raufußkauz und Sperlingskauz) berichtet werden. Siehe hierzu den Bericht von Michael Orf:
Bei der jährlichen Eulenveranstaltung des gemeinsamen Arbeitskreises von HGON und NABU im Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben stellten unsere Mitglieder Anne Krömer und Yogi Schneider die Verwendung einer Wärmebildkamera zur Eulenbeobachtung vor. Ihr Bericht kann hier heruntergeladen werden:
Die Wiesen im Süßen Gründchen bei Bad Soden-Neuenhain sind ein Natura-2000-Schutzgebiet für vom Aussterben bedrohte Schmetterlinge – der Helle und der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Etwa bis Mitte September haben alle Raupen dieser Schmetterlinge ihre Futterpflanze, den Wiesenknopf, verlassen und lassen es sich bis zur Verpuppung im Sommer nächsten Jahres im Bau ihrer Wirtsameisen gut gehen.
Nun ist die Zeit gekommen, die Wiesen zu mähen. Um die negativen Auswirkungen der Mahd für typische Tierarten der Wiese, insbesondere für Insekten, zu mindern werden bei der Mahd sogenannte Altgrasstreifen stehen gelassen. Altgrasstreifen sind Wiesenflächen, die ein Jahr von der Mahd ausgenommen werden und auch über den Winter erhalten bleiben. Sie sind ein Rückzugsraum für viele Insekten und bieten diesen Schutz im Winter.
.
.
HGON (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.) www.hgon.de
NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.), Landesverband Hessen hessen.nabu.de
Arbeitskreis HGON-NABU-MTK
Vorsitzender:
Hans-Joachim-Menius
Bergstr. 12g
65817 Eppstein-Vockenhausen
Tel.: 06198 – 8777
Fax: 06198 – 34139
E-Mail: hajo.menius@t-online.de