Mahd im Süßen Gründchen bei Neuenhain

Seit 2006 engagieren sich NABU-Aktive im Fauna-Flora-Habitat (FFH) „Wiesen im Süßen Gründchen bei Neuenhain“ für den Schutz der seltenen Schmetterlingsarten Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Etwa ab Mitte Juli verlassen diese Schmetterlinge die unterirdischen Ameisennester, in denen sie sich ca. 11 Monate von der Raupe bis zum fertigen Falter entwickelt haben. Nun suchen die Schmetterlinge die jungen Wiesenknopfblüten zur Nahrungsaufnahme und Eiablage auf. Damit der lichthungrige Wiesenknopf sprießen kann und bis zum Beginn der Schmetterlingsflugzeit seine Blüten gebildet hat, wurde gestern (31. Mai) das kurze Zeitfenster mit guten Wetter- und Bodenverhältnisse für die Mahd der Wiesen genutzt.

Bewusst wurden im ganzen Tal sogenannte Altgrasstreifen als kleine „Oasen der Vielfalt“ stehen gelassen, in denen sich Wildblumen bis zur Samenreife ausbreiten können und die anderen Insekten weiterhin als Rückzugsraum zur Verfügung stehen.

Wir sind schon jetzt gespannt, was uns bei der Exkursion durch das Süße Gründchen am 28. Juli 2019 mit Matthias Fehlow erwartet.

 

NABU MTK gewinnt 5000 Euro für Fledermauswinterquartier in Liederbach

Hurra! Wir haben über die Umweltlotterie GENAU 5000,- Euro zum Ausbau des stillgelegten Liederbacher Wasserhochbehälters zum Fledermauswinterquartier gewonnen. Hierzu gibt es einen kurzen Fernsehbericht von Simone Kiennast (HR), der über nachfolgenden Link abrufbar ist:

 

Hochheimer Teiche – Biotop aus zweiter Hand

Mit Freischneider und Astschere schaffen Naturschützer von HGON & NABU an der steilen Böschung der ehemaligen Kiesgrube Platz für Wildblumenstauden, damit sich hier ein Refugium für Schmetterlinge und andere Insekten bilden kann  (Foto: G.Sieper/NABU, 21.2.2019)

 

Eulen-Saison 2018

Eulen im Main-Taunus-Kreis 2018

Ergebnisse des Eulen-Monitorings für das Jahr 2018;
präsentiert am 8. November 2018 im Naturschutzhaus Weilbach

  • Schleiereule: Aktuell gibt es nur noch drei bekannte Bruten im ganzen MTK, der allergrößte Teil der Schleiereulen-Nisthilfen in Scheunen und Kirchen ist verwaist. Hier besteht die Sorge, dass diese Art sogar aussterben könnte. Die Ursachen dürften vor allem in der zunehmenden Nahrungsknappheit zu finden sein, das letzte wirklich „gute“ Mäusejahr ist lange her. Prädation durch den Uhu und vielleicht auch Nistplatzkonkurrenz (zunehmende Dohlenbestände, Nilgänse) könnten ein weiteres Problem darstellen.
  • Uhu: Der Bestand ist stabil, wobei es dieses Jahr weniger Brutpaare und Nachwuchs gab. Es gab im MTK 3 sichere Bruten (Ehlhalten, Flörsheim, Bad Soden), sowie anwesende Uhus in 3 weiteren Revieren. Hier wurde entweder nicht gebrütet, oder die Brut nicht entdeckt. Die Uhu-Paare haben jeweils ein bis zwei – auf dem Hundertwasserhaus in Bad Soden sogar drei – Jungvögel großgezogen.
  • Raufußkauz: Im ganzen Main-Taunus-Kreis und Rheingautaunuskreis gab es in diesem Jahr keinen Nachwuchs. Diese Eulenart ist sehr stark an den Zyklus der Waldmäuse gebunden. In schlechten Mäusejahren schreiten die Vögel nicht zur Brut, 2018 war ein solches Jahr.
  • Steinkauz: Im Bereich Wiesbaden und dem MTK wurden zusammen 112 Brutpaare gezählt, das sind neun weniger als im Vorjahr. Der Steinkauz kann bei Mäusemangel auf Kleinvögel oder Regenwürmer ausweichen, obwohl letztere in diesem trockenen Sommer auch gefehlt haben.
  • Waldohreule: Die Bestände dieser Art werden bei uns nicht näher untersucht. Die Waldohreule ist sehr unauffällig, nur zum Zeitpunkt der Jungenaufzucht werden einige Bruten durch die Bettellaute der Jungvögel zufällig entdeckt und gemeldet. 2018 wurden kaum solche Bruten festgestellt.
  • Waldkauz: Der Waldkauz ist bei uns die am stärksten verbreitete und neben den Steinkäuzen häufigste Eulenart und wird ebenfalls nicht erfasst. Das Foto von Herrn Alfons Helmer zeigt einen Waldkauz in seinem Tageseinstand bei der Roten Mühle in Bad Soden.

Fledermaus-Winterquartier in Liederbach

Die Gemeinde Liederbach hat dem NABU MTK ein stillgelegtes Wasserwerk zur Pacht angeboten. Das Wasserwerk wollen die Naturschützer zum Winterquartier für Fledermäuse ausbauen. Bis es soweit ist, müssen noch schweißtreibende Arbeiten erledigt werden. Der Startschuss wurde schon gegeben mit der Freistellung des Wasserwerks von dem seit Stillegung hier üppig wucherndem Gestrüpp.
Fledermäuse brauchen freien Anflug und orientieren sich an Strukturen in der Landschaft. Eine neue Tür muss eingebaut werden, die Fenster vergittert und Hohlblocksteine als Verstecke eingebaut werden. Das Foto zeigt die Naturschützer bei der Stärkung, damit es kräftemäßig weiter gehen kann.