NABU-Schutzgebiet im Süßen Gründchen bei Neuenhain

Biodiversität erfordert natürliche Lebensräume. Mit dem Ausweis der Teichanlage des NABU Main-Taunus-Kreis im Süßen Gründchen bei Neuenhain (Bad Soden) als NABU-Schutzgebiet wird das Biotop für Frösche, Molche und Salamander stärker vor Freizeitaktivitäten geschützt.

 

Umbau eines ausgedienten Trafohauses zu Naturschutzzwecken

Im Ortskern von Schwalbach steht ein altes Trafohaus, das von der Firma Syna nicht mehr benötigt wird, da eine Neuanlage in der Nähe gebaut wurde. Was tun damit? Der NABU MTK hatte hierzu eine Idee – und alle Beteiligten machten mit. Syna übergibt das Gebäude an die Stadt Schwalbach – und diese verpachtet es an den NABU MTK. Mit einem Gewinn aus der Umweltlotterie GENAU wird der NABU das Trafohaus zu einem Sommer- und Winterquartier für Fledermäuse ausbauen und an der Außenfassade Mehlschwalbennester und Nisthilfen für Haussperlinge montieren.

mehr hierzu zeigt ein Video vom 04.09.2020 der Umweltlotterie GENAU, das mit folgendem Link erreichbar ist:  https://youtu.be/5cuJOoCtoqI

 

 

NABU-MTK erhält Spende von Süwag-Mitarbeitern für ein Insektenhaus der Otfried-Preußler-Schule

Der NABU Main-Taunus-Kreis erhielt von der Süwag eine Spende über 1000 € für das Projekt „Insektenhaus“ an der Otfried-Preußler-Schule (OPS) in Bad Soden. Florian Bienias, Kommunalmanager bei der Süwag, übergab den Scheck an Klemens Fischer vom NABU MTK. Das Geld stammt aus einer Mitarbeiteraktion des Energiedienstleisters zur Reduzierung des täglichen Müllaufkommens bei der Süwag. Die Spende – ergänzt um einen Restbetrag aus der NABU-Kasse – nutzt der NABU für ein Schülerprojekt an der OPS. Auch die Stadt Bad Soden steuert mit der Übernahme der Fundamentarbeiten zum Gelingen dieses Projektes bei.

Mit dem Insektenhaus soll den Schülerinnen und Schülern der Naturschutzgedanke an praktischen Beispielen nahe gebracht werden. Dazu werden die Kinder unter der Betreuungsleitung von Melanie Schmidt, OPS, die Gefache des Insektenhauses mit verschiedenen Materialen füllen.

(Foto Süwag: v.l.n.r: Melanie Schmidt von der OPS, Günter Sieper und Klemens Fischer vom NABU,  Bürgermeister der Stadt Bad Soden Dr. Frank Blasch und Florian Bienias (Süwag).

Eulen-Saison 2019

Eulen im MTK, Wiesbaden und Umgebung 2019

Das kopfstarke Team um Bernd Flehmig hat auch 2019 wieder die Eulen im Main-Taunus-Kreis, Wiesbaden und dem südlichen Hochtaunuskreis untersucht. Hier werden von den Aktiven der Naturschutzverbände HGON, NABU, BUND und SDW Hunderte von Nisthilfen betreut und gereinigt und insbesondere die Steinkäuze mit Ringen der Vogelwarte Helgoland versehen. So bekommt man einen guten Überblick über den aktuellen Bestand. Zu den Ergebnissen im Einzelnen:

Steinkauz

Auch 2019 ist mit 96 Bruten insgesamt wieder ein leichter Rückgang der Brutpaare im Vergleich zum Höchstwert 2017 (mit 112 Brutpaaren) zu verzeichnen. Wir bewegen uns aber immer noch auf einem guten Niveau im Vergleich mit vielen anderen Gebieten, auch weil vielleicht noch mal 1/3 an unbekannten Bruten in Naturhöhlen dazu kommt. Die geringere Anzahl an Brutpaaren liegt wohl auch daran, dass in einigen Gebieten nicht alle Niströhren kontrolliert wurden. Zu Beginn der Kontrollen sah es so aus als hätten wir seit Langem wieder mal ein gutes Mäusejahr. Gleich zu Beginn wurden mehrere Bruten mit 6 Jungen gemeldet. Aber das reiche Nahrungsangebot war wohl nicht flächendeckend sondern nur
regional begrenzt. So waren in Wiesbaden nur in einer einzigen Röhre deponierte Mäuse. Bei den Kontrollen Mitte Mai in Kriftel und Marxheim wurden dagegen zum Teil gut mit Mäuseleichen gefüllte Depotröhren gefunden, die aber bis zur Beringung der Jungkäuze ca. 2 Wochen später alle geleert/verfüttert wurden. Das Nahrungsangebot war aber bedeutend besser als in den vergangenen 3 Jahren. Deshalb wurden wohl auch nur 6 Bruten ohne Bruterfolg gemeldet. Am Ende der Auswertung hatten 17 Brutpaare 5 bzw. 6 Junge, ein Paar hatte sogar 7 Junge. In 2018 gab es nur eine einzige Brut mit 5 Jungen. Im Main-Taunus-Kreis haben in einigen Revieren die Betreuer gewechselt, deshalb
gab es noch Probleme mit der Abstimmung von Kontroll-und Beringungsterminen. In die Auswertung des Bruterfolgs gingen nur die Brutpaare ein, bei denen eine Endkontrolle stattfand, meist bei der Beringung. Im Bereich Flörsheim haben wir nach dem berufsbedingten Ausscheiden von Uwe Dreier mit Volker Semrau einen neuen Beringer im MTK gefunden, der unser Team in den nächsten Jahren verstärken wird. Für die beiden Teilbereiche ergeben sich folgende Daten:
Wiesbaden: In Frauenstein gab es wieder eine erfolgreiche Brut. Brutpaare: 25 ( 2 weniger als 2018 )
Jungenzahl: 86; durchschnittlicher Bruterfolg: 3,5 juv. pro BP; Paare ohne Bruterfolg: 2
Main-Taunus-Kreis und südl. Hoch-Taunus-Kreis: Brutpaare 69 ( 6 weniger als 2018 );Brutpaare mit Endkontrolle: 56;
Jungenzahl: 165; durchschnittlicher Bruterfolg: 2,9 juv. pro BP; Paare ohne Bruterfolg: 4; Bruterfolg unbekannt: 5

Schleiereule

Der Rückgang der Schleiereule geht leider bei uns weiter. Waren in den letzten Jahren noch 2-3 Bruten vorhanden, so gab es dieses Jahr nur eine sichere Brut (evtl. eine weitere in Schwalbach?) im MTK, in Wiesbaden gar keine mehr. Bei der Schleiereule ist es bekannt, dass sie starken Bestandschwankungen unterliegt. Sie ist sehr anfällig bei kalten und schneereichen Wintern, weil sie keinen Fettvorrat anlegen kann, da kann es zu großen Ausfällen in den Populationen kommen. Das kann die Art dadurch ausgleichen, dass sie in Gradationsjahren der Feldmaus 2 Bruten mit bis zu 8-10 Jungvögeln durchbringen kann, was die Bestände schnell wieder auffüllt. Echte Gradationsjahre der Feldmaus gibt es aber nicht mehr, genau so wenig wie richtige Schneewinter. In „guten“ Jahren hatten wir zwischen 2000 und 2010 noch zwischen 30 und 40 Brutpaare der Schleiereule im MTK und WI.
Im Hochtaunuskreis gab es 2019 immerhin noch drei bekannte Schleiereulen-Bruten, das waren aber auch schon deutlich mehr.
Die Gründe für den Rückgang der Schleiereule liegen vermutlich in der verringerten Nahrungsgrundlage. Die Art ist zu fast 100% vom Bestand der Feldmaus abhängig, die nach eigener Einschätzung auch seltener wird. Hauptproblem ist sicher die Intensivierung der Landnutzung mit dem Rückgang an Ackerwildkräutern und weniger Insekten und deswegen auch hier weniger Mäuse. Weiter werden Faktoren wie die Prädation durch den Uhu, oder die Konkurrenz um Nistplätze mit der Dohle diskutiert.
Wiesbaden: Brutpaare 0
Main-Taunus-Kreis: Brutpaare 1-2; Jungenzahl und Bruterfolg unbekannt
Hoch-Taunus-Kreis: Brutpaare 3; Jungenzahl: 9; durchschnittlicher Bruterfolg 3 Juv. Pro Brutpaar

Uhu

2019 war wiederum kein besonders gutes Uhujahr, aber es gab im MTK 3 sichere Bruten, Brutverdacht in einem weiteren Revier. Von weiteren Brutpaaren, deren Brutplatz wir nicht kennen, ist auszugehen. In Wiesbaden gab es zwei Bruten mit 2 und 4 Jungvögeln. Im HTK gab es ebenfalls 2 Bruten, darunter die Brut in der Burgruine Königstein, deren Verlauf mit einer WebCam im Internet übertragen wurde. Um den Bestand der Uhus muss man sich bei uns zurzeit keine Sorgen machen. Die besten Brutplätze sind bereits belegt. Aufgrund der großen Flexibilität der Art, was den Brutplatz angeht (Kiesgruben, Felswände, Hausdächer, Kirchen, Ruinen, Greifvogelnester, Waldboden), sowie das breite Beutespektrum (Rabenvögel, Igel, Ratten, Kaninchen etc.) ist hier in Zukunft noch mit moderaten Zunahmen zu rechnen.

Raufußkauz

Im Rheingau-Taunus gab es 2019 keine Bruten. Im Taunus (u.a. Bereich Feldberg, Altkönig) werden von der HGON über 20 Nistkästen für die Rauze betreut. Das geschieht in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Königstein, die für diese Art eine Patenschaft übernommen hat und u.a. einige der Nisthilfen finanziert hat. Die Anzahl der Brutpaare bei dieser Art ist stark abhängig von der Nahrungsverfügbarkeit, d.h. der Mäusedichte. Dieses Jahr gab es im Frühjahr im Taunus Mäuse, daher sind einige der Weibchen zur Brut geschritten,
in drei Nistkästen gab es Nachwuchs. In schlechten Mäusejahren verzichtet diese Art einfach auf die Fortpflanzung, um Kräfte zu sparen, oder wandert sogar zeitweise aus dem Brutgebiet ab.

Waldohreulen und Waldkäuze

Hierzu gibt es nicht genug Daten, um Aussagen über ihren Bestand machen zu können. Über bislang unbekannte Schlafplätze der Waldohreule im Winter werden weitere Daten gesammelt, Hinweise sind hier willkommen.

Gez. Bernd Flehmig & Michael Orf

Fledermausquartiere im alten Liederbacher Wasserspeicher

Der Ausbau des stillgelegten Wasserhochbehälters von Liederbach zum Fledermaus-Winterquartier macht große Fortschritte. Mit dem Gewinn aus der Umweltlotterie GENAU wurde inzwischen die verrostete Eingangstür ersetzt, die Fenstergitter wurden ausgetauscht und eine Info-Tafel (siehe Bild) wurde an der Außenmauer angebracht. Mit Hochdruck geht es nun in Eigeninitiative an den Innenausbau. Im Eingangsbereich werden mit sogenannten Fledermausbrettern Sommerquartiere für Fledermäuse geschaffen und in den Kavernen dienen spezielle Hohlblocksteine als Winterquartier.