Umweltlotterie GENAU fördert Hilfe für Schleiereulen

Vor gut einem Jahr wurde unser Schleiereulen-Projekt bei der Umweltlotterie GENAU ausgelost. Mit dem Gewinn konnten Nisthilfen für Schleiereulen, Rauchschwalben und Fledermäuse angeschafft werden. Über die Montage eines Schleiereulenkastens auf einem Bauernhof in Sulzbach berichtet Michael Orf:

„Hilfe für Schleiereule und Rauchschwalbe am Reiterhof Henninger

Im Rahmen der Kartierung zum deutschen Brutvogelatlas Adebar2 kam der Kontakt zum Reiterhof Henninger in Schwalbach zustande, die eine Kolonie von Rauchschwalben beherbergen. Die Inhaberin Karen Henninger berichtete begeistert nicht nur von ihren Rauchschwalben, sondern auch von der Schleiereule, die sie ab und zu am Reiterhof beobachtet und die früher auch bei ihr gebrütet hat. Bei einer Suche auf etlichen Dachböden des Anwesens konnten wir allerdings keine Brut feststellen, obwohl Beobachtungen auf eine häufige Anwesenheit der Eule an den Gebäuden hinwiesen. Christine Völkner vom BUND Schwalbach beobachtete zweimal in der Dämmerung eine jagende Schleiereule auf dem Hofgelände, die sich auch auf dem Wohnhaus des Anwesens niederließ.

Genau für solche Projekte haben wir Mittel aus der GENAU-Umweltlotterie des Landes Hessens beantragt, die die HGON letztes Jahr bekommen hat. Um die Vögel in den Ställen des Reiterhofs zu fördern, wurden jetzt am 11.7. einige Nisthilfen angebracht. Peter Juffernholz und Jürgen Becht montierten an der Innenseite eines Stallgebäudes einen Kasten für die Schleiereule. An diesem Standort weisen viele Kotspuren auf einen Lieblingsplatz der Eule hin. Bei der Gelegenheit wurden zusätzlich 6 Nisthilfen für Rauchschwalben an verschiedenen Bereichen der Stallgebäude angebracht, um den aktuell schon dort brütenden 13 Paaren der Rauchschwalbe dauerhaft feste Unterlagen für zukünftige Bruten zu bieten. Wir sind gespannt, ob die Nisthilfen angenommen werden.“

Birdracer im MTK


Am Samstag den 4. Mai war es wieder soweit, überall in Deutschland wurden sehr frühe Wecker für das bundesweite Birdrace gestellt. Insgesamt 2.400 Beobachter in 940 Teams versuchten innerhalb von 24 Stunden, so viele Vogelarten wie möglich auf ihre Liste zu bekommen. Im Main-Taunus-Kreis waren mit der „HGON Kelkheim“ und „Die vom Untermain“ zwei Teams unterwegs und beobachteten an einem Tag 112 Vogelarten in unserem Landkreis.
Highlights waren sicherlich ein durchziehender Fischadler an den Massenheimer Kiesgruben und ein Regenbrachvogel an der Deponie Wicker, zudem wurden alle bei uns vorkommenden Eulenarten nachgewiesen. Das Birdrace ist immer eine tolle Möglichkeit, einen Tag in der Natur zu verbringen und über die Kenntnisse von Vogelstimmen, Verhaltensweisen und Vorkommen ein möglichst lange Liste zu erreichen. Darüber hinaus bieten die so entstehenden langjährigen Beobachtungslisten (Team HGON Kelkheim ist seit dem ersten Birdrace 2004 dabei) die Möglichkeit, Bestandstrends vor der eigenen Haustür zu ermitteln. So werden die früher verbreiteten Arten Weidenmeise und Feldsperling inzwischen fast nie mehr gesehen, dafür sind mit Halsbandsittich und Orpheusspötter auch neue Arten bei uns angekommen.

HGON-Fortbildungsprogramm 2024

Die HGON bietet auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl spannender Veranstaltungen an. Alle Veranstaltungen finden sich auf der HGON-Homepage  www.hgon.de/veranstaltungen sowie als PDF zum Download unter :

https://www.hgon.de/entdecken/aktuelles/hgon-fortbildungsprogramm-2024/

Neuer Wohnraum für Rauchschwalben in Kriftel

Die offenen Pferdeboxen des Reit- und Fahrvereins Kriftel bieten Rauchschwalben ein ideales Brutrevier. Spätestens im Mai umschwirren die Rauchschwalben die Pferde in den Boxen und sorgen dafür, dass lästige Fliegen nicht überhand nehmen. Letztes Jahr haben mindestens 20 Rauchschwalbenpaare in den Pferdeboxen ihre Jungen aufgezogen. Die jungen Rauchschwalben sitzen auch gerne mal auf dem Rücken der Pferde und lassen sich dort von den Eltern füttern – die Pferde stört das nicht.

Aus dem Gewinn bei der GENAU-Lotterie waren noch Gelder verfügbar, die Peter Juffernholz für Rauchschwalben-Nisthilfen ausgegeben hat. Der Reit- und Fahrverein, bzw. seine 2. Vorsitzende Frau Georg, war sofort Feuer und Flamme für unseren Vorschlag, einige davon als zusätzliche Nistplätze in den Pferdeboxen anzubringen.


Am Dienstag, den 20. Februar, war es dann soweit – wir, also Peter Juffernholz, Peter Krüger, Bo Bauer, Bernward Richter und ich machten uns an die Arbeit. Dank der Unterstützung des Pferdepflegers Alex vom RuF Kriftel konnten die 20 Nisthilfen rasch in den Boxen angebracht werden. Wir sind gespannt, wie viele der neuen Nisthilfen dieses Jahr belegt sein werden! Es hat jedenfalls richtig Spaß gemacht!

(Bericht und Fotos von Kathrin Montag)

P.S.: Wer über geeignete offene Ställe verfügt und Interesse an Nisthilfen hat: Bitte melden, es sind noch Nisthilfen vorhanden; (E-Mail: kathrinmontag@t-online.de).

Naturschutz kann auch Spaß machen

Bei Sonnenschein und in guter Gesellschaft macht ein Arbeitseinsatz für den Naturschutz Spaß. Mit Freischneider und Astschere schaffen Naturschützer von HGON & NABU an der Böschung eines Teiches auf einer Wiesenfläche bei Diedenbergen Platz für Wildblumenstauden, damit sich hier ein Refugium für Schmetterlinge und andere Insekten bilden kann (Foto: G.Sieper/NABU, 20.2.2014)